Gina Wild
Keine deutsche Erotikdarstellerin konnte in ihre Fußstapfen treten: Gina Wild, die heute nur noch unter ihrem bürgerlichen Namen Michaela Schaffrath bekannt ist, war Ende der Neunziger Jahre das Sinnbild der teutonischen Erwachsenenunterhaltung. Obwohl sie nur verhältnismäßig wenige Filme gedreht hat, ist sie bis heute ein echtes Kultobjekt.

Die Vereinigten Staaten haben Jenna Jammeson – wir hatten Gina Wild. Ursprünglich arbeitete die 1970 in Eschweiler geborene Michaela Schaffrath als Kinderkrankenschwester. Erste Showerfahrungen sammelte sie als Messehostess. Dieser Job sollte sie schließlich im Jahr 1997 ins Pornogeschäft bringen: Schaffrath wurde von dem bis heute aktiven Darsteller Rocco Siffredi auf der Berliner Erotik-Messe Venus entdeckt. Michaela Schaffrath empfand sich bis dahin als weniger attraktiv, ohne zu wissen, dass sie binnen weniger Jahre zum absoluten Sexsymbol avancieren würde. Auf dem Weg zu diesem Status ließ Sie sich unter anderem die Brüste vergrößern sowie blaue Kontaktlinsen einsetzen, um vollends als Superblondine auftreten zu können.

Gina Wild Video 1 + 2
Nach anfänglichen Startschwierigkeiten – unter anderem geriet Gina Wild an einen unseriösen Geschäftspartner – gelang ihr um die Jahrtausendwende herum der Durchbruch in der hiesigen Pornoszene, der ihr unter anderem den Venus Award als beste Newcomerin einbrachte. Richtig bekannt wurde sie durch diverse Produktionen mit dem erfahrenen Regisseur Harry S. Morgan sowie ihrer Zusammenarbeit mit der Produktionsfirma Videorama. Insgesamt war Gina Wild in nur zehn Pornofilmen zu sehen – im Branchenschnitt eine nicht weiter erwähnenswerte Anzahl.

Ausgestiegen & Abgerechnet

Im Jahr 2001 erklärte Schaffrath den Rücktritt aus der Pornoindustrie sowie ihrem alten Ego Gina Wild. Fortan war die Frau in Talkrunden und kleinen Nebenrollen des Privatfernsehens zu sehen, bis sie 2003 vollständig in der Versenkung verschwand. Einen kurzzeitigen Karrierepush erlebte sie mit der Veröffentlich ihrer Autobiographie „Ich, Gina Wild“, in der sie mit der Pornobranche abrechnete.

Gina Wild Video 3 + 4

Der Versuch als Schauspielerin

Seither versucht sich Michaela Schaffrath als seriöse Schauspielerin zu etablieren, was ihr allerdings nur schwer gelingt, da ihr Ruf als vollbusige Blondine noch immer allgegenwärtig ist. Fast schon verzweifelt willigte sie Auftritte in den Trashproduktionen „RTL Promi Boxen“ ein, wo sie gegen die ebenfalls von der Bildfläche verschwundene Sängerin Samantha Fox kämpfte. Diese und andere Sendungen (u.a. „Ich bin ein Star, holt’ mich hier raus“) haben Schaffrath allerdings nur zu einem kurzlebigen Medieninteresse verholfen. Fast schon unter den Teppich gekehrt wurde das Angebot der Schweizer Pornofilmproduktionsfirma Blue Movie: Rund eine Million Euro soll diese Schaffrath Anfang 2008 für das Erscheinen in einem ihrer Filme geboten haben – wohlgemerkt nur in einer kleinen Szene. Das unmoralische Angebot hat die Ex-Gina Wild Medienberichten zufolge dankend abgelehnt, mit dem Verweis, dass sie der Branche im Jahr 2001 endgültig den Rücken gekehrt hat.

Gina Wild Video 5 + 6

Gina Wild – Kultstatus bis heute

Bis heute ist der Kultstatus der Figur Gina Wild unerreicht: Darstellerinnen wie Vivian Schmitt konnten zwar durchaus in ihre „fachlichen“ Fußstapfen treten, jedoch keinen nennenswerten Erfolg fernab der Nischenbranche Porno erlangen. Gina Wild dagegen spielte schon kurz nach ihrem Abschied aus der Sexindustrie diverse große Nebenrollen, so beispielsweise im Tatort oder im „Warum werde ich nicht satt?“-Musikvideo der Toten Hosen.

Gina Wild Video 7 + 8

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*