Seit es die Seite YouPorn im Internet gibt, gab es viele Streitigkeiten. Unter anderem hatte z.B. Arcor den Zugriff auf YouPorn gesperrt. Das ist aber nur eine von vielen Problematiken.
Deutschland hat im internationalen Vergleich die mitunter härtesten Jugendschutzgesetze: Eine eigene Behörde, die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM), prüft und schließt gegebenenfalls gemeldete Erotikinhalte und Gewaltinhalte, ob online oder offline. Kein Wunder also, dass YouPorn schon lange ein Dorn im Auge der hiesigen Jugendschützer ist.
Kein Jahr hatte es sogar gedauert, bis YouPorn als Jugendschutzproblem erkannt worden war: Das frei zugängliche Angebot des nach wie vor anonymen US-Betreiberunternehmens bietet unzählige Hardcore-Videos jeder Couleur zur freien Durchsicht an. Auf deutschen Schulen ist die URL der Seite längst Tagesgespräch – nie zuvor kam man im World Wide Web einfacher an kostenlose Sexinhalte heran. Wo früher noch Tauschbörsen, Pornoseiten und Videotheken als Beschaffungsquelle dienten, reichen heute zwei Klicks für eine echte Megaauswahl.
URL über diverse Provider nicht mehr erreichbar
Nach zahlreichen Beschwerden von deutschen Jugendämtern und diversen Kontrollgremien wurden Internet Service Provider wie Arcor dazu angehalten, den Zugang zu YouPorn serverseitig zu sperren. Die Provider sind gegen diese Entscheidung nicht großartig vorgegangen, generieren die YouPorn-Besucher doch am Ende des Tages ein nicht gerne gesehenes Trafficaufkommen, was es zu bezahlen gilt. Und so ist die URL www.youporn.com seit Ende 2007 über diverse Provider nicht mehr erreichbar.
Die Zensur nahm damit allerdings kein Ende: Alle großen Suchmaschinen von Google bis Yahoo haben YouPorn mitsamt allen Unterseiten aus ihrem Index entfernt. Dem stetigen Wachstum des Portals hat es aber keinen Abbruch getan – im Gegenteil: Der Reiz des Verbotenen beschert den Machern nach inoffiziellen Schätzungen drei bis fünf Millionen Besucher pro Tag, Tendenz steigend.
Sperre bei Arcor umgehen
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Findige Nutzer hatten aber schnell diverse Wege gefunden, um die Sperre bei Arcor und Konsorten zu umgehen. Hierzu mussten einige Einstellungen in der Windows-Systemsteuerung vorgenommen werden, um den Weg zu den unzähligen Erotikvideos freizumachen. Um beim Arcor-Beispiel zu bleiben, mussten nur die Nameservereinträge in der jeweiligen Netzwerkkonfiguration geändert werden. Hierbei konnten Nutzer auf kostenlose Nameserver wie die des OpenDNS-Projekts zugreifen: Schnell die IPs 208.67.222.222 und 208.67.220.220 eintragen – schon erschien die verloren geglaubte Pornosammlung wieder im Browserfenster.
Ähnlich einfach lassen bzw. ließen sich die Sperren vergleichbarer Seiten umgehen. Das wissen mittlerweile allerdings auch die weiterhin aufgeweckten Jugendschützer, die nun härtere Schritte als die bis dato verwendete DNS-Sperre von den Providern verlangen. Rechtlich gibt es dafür allerdings noch keine Grundlage, so dass Fans von YouPorn & Co. vorerst auf der sicheren Seite stehen müssten.
Über VPN alle Sperren umgehen
Die einfachste Methode um alle Sperren zu umgehen ist jedoch schon seit Jahren ein VPN zu nutzen.
VPN = Virtuelles Privates Netzwerk. Eine VPN Software macht nichts anderes als seinem Nutzer eine andere IP-Adresse zu verpassen. Damit kann ein deutscher Internetnutzer beispielsweise eine IP-Adresse aus den USA oder einem anderen Land nutzen.
So können Sie der Website oder einem Streaming-Anbieter ganz einfach eine andere Staatszugehörigkeit vorgaukeln. Zusätzlich wichtig zu wissen: Auch öffentliche WLAN-Netzwerke sollten Sie nie ohne VPN nutzen, weil Sie darin sonst sehr leicht ausfindig zu machen sind und Hacker ganz schnell Zugriff auf Ihr Smartphone oder den Laptop erhalten.
Sogar Stiftung Warentest empfiehlt den Einsatz von VPN-Diensten. Zu den größten und besten gehört beispielsweise Nord-VPN (einfach hier testen).
YouPorn ist Pornofilmproduzenten ein Dorn im Auge
Anders sieht es bei der Urheberrechtsproblematik aus: YouPorn war ursprünglich als Tauschplattform für private Sexvideos gedacht, wird aber inzwischen größtenteils zum Upload kommerziell veröffentlichter Pornofilme genutzt.
Die Pornofilmproduzenten sehen entsprechend auf die größten Umsatzeinbrüche seit Bestehen der Sexfilmindustrie zurück und versuchen mit ihren Anwälten ein weltweites Verbot zu erwirken. In den rechtlich liberalen USA hat dies bislang allerdings wenig Wirkung gezeigt: YouPorn ist so erfolgreich wie noch nie, investiert mittlerweile aber auch eine gewisse Energie in das Löschen urheberrechtlich geschützter Werke. Den Nutzern sei auf diesem Wege empfohlen, keine DVD-Dumps oder ähnliches auf der Plattform zu veröffentlichen.
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